Es ist wirklich faszinierend, was gerade mit dem Welpen passiert. In der einen Minute ist er maximal gestresst, hhhrgh!, er möchte irgendetwas töten, schlagen, Eingeweide rausreißen, egal, Hauptsache aggro! Und in der nächsten Minute wirft er sich vor einen Menschen und will gekrault werden. Heute morgen roch er noch latent welpig,* kaum zwei Minuten später hing er wieder mit Mordlust in den Augen an Frauchens Arm. Er kann eine Stunde lang ruhig und friedlich an der Bank zur Fußgängerbrücke sitzen, aber kaum geht es weiter, stürzt er sich mit Mordlust in den Augen auf den Althund. Der Welpe kennt nur noch heiß oder kalt und das wechselt mitunter stündlich. Zum Einschlafen braucht er abends mehr als eine Stunde, er träumt ungemein heftig und kommt morgens nur mit viel gutem Zureden in die Gänge. Wie hält man das aus? Meditation hilft nicht, das wurde schon ausprobiert; der Welpe beißt einem dabei in die Ohren – völlig ungeachtet, wer versucht, Frieden zu finden, Frauchen oder Althund. Gibt es einen geheimen Zirkel, der Hundemüttern und Hundehaltern hinter dem Klo im Park Drogen zusteckt? „Psst, psst, bisschen Stoff, um durch die Pubertät zu kommen? Das macht voll Hornhaut, ey!“ Wäre das Treiben doch nur eine spannende Doku auf National Geographic, es wäre endlos unterhaltsam!
*Oder war das nur das Piesel auf den Vorderpfoten?