Letztens fing der Rülpe in der Benjeshecke im Garten eine große Maus. Die Jagd, bzw. das Auflauern der Beute, hatte ihn bereits eine Viertelstunde beschäftigt, bis er endlich mit dem Spielzeug belohnt wurde. Er war sehr glücklich! Mäuse sind für ihn primär Spielzeug, das nicht anders behandelt wird als sein Lieblingsbällchen oder der Althund. Erlegtes wird grundsätzlich freudig angesprungen, mit Spielaufforderungen bedacht und zärtlich angestupst.1 Da unser Rülpi ein Gourmet ist – und schlau obendrein – jagd er nie zur Selbsterhaltung. Zuhause steht ein Kühlschrank voll mit Quark, wer möchte da schon Mäusedarm fressen?! Nein, nein, die Jagd ist für ihn nicht mehr als ein sehr aufregendes Spielprogramm, das ohne sein bewusstes Zutun abläuft.
Die Enttäuschung ist immer wieder groß, wenn das lustige Quieken aufhört und die Maus trotz seiner wohlwollenden Bemühungen nicht mehr mitspielen will. Die Maus von gestern wurde sicherheitshalber noch durch den Garten geworfen, an einen anderen Platz getragen, am Hinterbein hoch gehoben und auch nach Stunden noch mit zaghaft angespielt. Vergessen hatte er sie zu keinem Zeitpunkt. Ab und zu schnupperte er noch an der Leiche, ganz offensichtlich mit Hoffnung auf einen neuen Lazarus. Vielleicht war er nicht deutlich genug in der Spielaufforderung, weshalb er als letzten Versuch seine „Timmy ist in den Brunnen Nummer“ für Frauchen auspackte. Frauchen kann vielleicht die störrische Maus reparieren, wenn man ihr nur erklären kann, dass da hinten was zu fixen ist. Affen haben doch diese nützlichen Daumen…
Bemerkenswert ist in dem Zusammenhang der Gegensatz zum Althund. Wenn sie Beute macht, weiß sie genau, was sie tut und was der Maus gleich blühen wird. Immerhin geht es ihr nur darum, zu töten, zu verstümmeln und auszulöschen!2 Woran es wohl liegt, dass der Rülpe die Endlichkeit des Pelzspielzeugs nicht versteht? Frauchen vermutet, dass er einerseits zu nett ist und auch durch den blutrünstigen Althund nicht korrumpiert werden konnte. Andererseits macht er sein ganzes Leben die wiederkehrende Erfahrung, dass die Affen es schon richten werden. Wenn er eine Klopapierrolle zernagt, bringen sie eine neue. Wenn ein Bällchen verloren geht, taucht alsbald ein weiteres Bällchen aus Herrchens Jackentasche auf. Fairerweise gibt es dort, wo die erste Maus herkam, auch immer neue Mäuse. Das ist das traurige Ergebnis der Domestikation des Wolfes: Der Rülpe, durch und durch von seinen Menschen zivilisiert, würde ohne Kühlschrank in der Wildnis verhungern!
3 Gedanken zu “Die Domestikation des Rülpen”
Boni ist da ganz anders. Er ist ein Spezialist im Mäuse jagen. Ein mord’s Satz und ein kurzes Quietschen durch die Maus aus ist es mit ihr.
Nur die Letzte wollte er nicht vertilgen. Ablecken war viel schöner. Boni würde nicht verhungern. Ich glaube er ärgert sich über die doofen Affen warum sie ihn nicht jagen lassen.
Liebe Bubbles-Affen,
wenn ich den Blog aufrufe kommt bei mir seit einer Weile immer der Beitrag „Deckenmonsterdeathmatch“ (da denke ich natürlich sofort an Spike…), den neuesten Beitrag muss ich dann extra anklicken. Also, mir macht das ja gar nichts aus (ich erinnere mich sehr gerne an Spike und seine Deckenkämpfe), aber evtl. ist es für andere Leser unkomfortabel (vielleicht ist aber auch nur mein Computer komisch und keiner weiß wovon ich gerade rede…).
Liebste Grüße an euch alle!
Andrea und Janni
Hallo Andrea und Janni! Ja, dieser Beitrag ist bei mir auch als erstes im Blog. Wir werden das an die Technikhuskies weiterleiten, die haben sich bestimmt etwas dabei gedacht. Wir hoffen, ihr habt einen schönen Sommer und Janni genießt seine ersten großen Ferien! Schaut doch mal auf der DS Schrebergarten vorbei, dann zeigt der Althund Euch, wie man am besten Frauchens Tomaten klauen kann…
Liebe Grüße zurück vom schwitzenden Rudel!