Irgendwann, meist nicht lange nach der Kontaktaufnahme, wird gefragt was so ein Welpe bei uns denn nun kostet. Und obwohl wir nicht teurer sind als unsere Züchterkollegen, die unter dem Dach der FCI züchten, kommt die erschrockene Antwort: „So teuer?!?“
Stimmt, wir sind teurer als manche, die ihre Welpen über Kleinanzeigen im Internet oder in Printmedien anbieten. Auch wenn die Haustiermafia aus der Wühltischwelpen-Kampagne gelernt hat und mit gefälschten Papiere ähnliche Preise abruft wie ehrliche Züchter. Wir schalten auch keine Anzeigen auf großen Verkaufsplattformen, sondern kündigen Wurfplanung und Würfe auf unserer eigenen Website, auf der unseres Zuchtverbandes, auf der Website des VDH und über die sozialen Medien an.
Warum?
Wir sind keine Hundehändler. 🙂
Wir leben mit unseren Siberian Huskys und beschäftigen sie rassegerecht. Unsere Hunde sind Familienmitglieder. Sie werden tierärztlich betreut, und unser Zwinger von einem Zuchtverband, dem Deutschen Club für Nordische Hunde e.V. (DCNH unter dem Dach von VDH/FCI), und dem örtlichen Veterinäramt überwacht. Wenn wir Hunde verpaaren, dann geschieht das nicht, weil jede unserer Hündinnen möglichst oft schöne Welpen haben soll, sondern wir wollen eine Hunderasse, den Siberian Husky, pflegen und erhalten. Das ist mit einigem Aufwand verbunden, und auch wenn es viel Freude macht, sind Haltung und Zucht sehr viel Arbeit.
Zunächst einmal muss ein Wurf geplant werden. Rüde und Hündin müssen gesund sein und ihren Anlagen nach zusammen passen. Es genügt nicht, auf Fell- und Augenfarbe hin zu züchten – ganz im Gegenteil!
Wir haben uns unsere Hunde mit Bedacht gekauft, nicht bloß weil sie schön sind, sondern weil sie aufgrund ihrer Abstammung und einer liebvollen Aufzucht in ihrem ersten Zuhause viele gute Eigenschaften mitbringen. Alle ihre Vorfahren wurden (soweit sich das zurückverfolgen lässt) ebenso sorgfältig betreut und ausgewählt.
Um eine Zulassung zur Zucht zu erhalten, werden Hunde auf erbliche Erkrankungen und (mögliche) Fehlbildungen des Skeletts und der Augen untersucht. Die Hunde werden von einem speziell ausgebildeten Zuchtrichter begutachtet und dabei der Wert des Hundes für die Zucht der jeweiligen Rasse festgestellt. Reinrassig allein genügt nicht.
Eine Hunderasse ist ein historisches Kulturgut. Im Falle des Siberian Huskys handelt es sich um Hunde, deren Vorfahren jahrtausendelang die Tschuktschen, Nomaden Ostsibiriens, als Schlittenhunde und Jagdhelfer begleitet und deren Leben erleichtert haben. Im frühen 20. Jahrhundert gelangten etliche dieser Hunde als Schlittenhunde nach Alaska. Die flinken „Siberian rats“ waren dort jahrzehntelang eines der wichtigsten Transportmittel und wurden sogar im Ersten Weltkrieg in den Vogesen eingesetzt. Von Beginn an waren sie auch bei Schlittenhunderennen im sportlichen Einsatz.
Für jede Hunderasse, die über Zuchtverbände gezüchtet wird, gibt es einen Rassestandard, eine schriftlich fixierte Beschreibung des Tieres und seiner besonderen Eigenschaften. Rassehundezucht hat das Ziel, eine Hunderasse zu pflegen und zu erhalten, und zwar mit ihren ganz spezifischen Eigenschaften. Wir wollen gesunde und wesensfeste Siberian Huskys, die dem Rassestandard entsprechen, hervorbringen. Huskys, mit denen man sportlich unterwegs sein kann, die aber auch kinderliebe Familienhunde sind. Das erfordert große Sorgfalt im Umgang mit den Hunden, bei der Auswahl der Zuchtpartner und bei der Pflege und Aufzucht der Welpen.
Das verlangt Zeit, Geld und viel Einsatz. Und vor allem sehr viel Liebe zu den Tieren.
Die Welpen wachsen in der Geborgenheit unseres Hauses auf, zunächst im Wurfzimmer, dann in einem Welpenzimmer und draußen im Gehege. Die Räume müssen sauber gehalten werden – alles der Hündin zu überlassen, wäre schlichtweg Tierquälerei, selbst wenn es die Natur so vorsieht. Die Kleinen werden tiermedizinisch betreut, mehrfach entwurmt und haben bei der Abgabe mindestens die erste Impfung erhalten. Sie erhalten einen EU-Heimtierausweis, worin alles dokumentiert wird. Wenn sie zu ihren neuen Familien ziehen, sind sie gechipt und bereits bei TASSO registriert, damit sie nicht verloren gehen können.
Während der Trächtigkeit nehmen wir Rücksicht auf die Bedürfnisse der Hündin und versorgen sie mit allem, was sie jetzt braucht. Wir begleiten und versorgen sie während der Geburt. Unsere Tierklinik ist über den Zeitpunkt der Geburt informiert und unterstützt uns. Die Welpen werden von Anfang an von uns mitversorgt und überwacht. Auch hier haben wir in allen gesundheitlichen und veterinärmedizinischen Fragen die Unterstützung der Tierärzte in unserer Tierklinik. Wir kümmern uns um die Welpen, wir spielen mit ihnen und bringen sie in Kontakt mit dem Rudel und mit anderen Menschen jeden Alters, vor allem mit Kindern und mit den zukünftigen Haltern.
Während des Aufwachsens werden die Welpen zunehmend an möglichst vieles gewöhnt, was in einem modernen Haushalt vorkommt. Trotzdem vermeiden wir bewusst eine Reizüberflutung. Sie lernen vor allem durch Teilnahme am täglichen Leben und durch Spielen. Sie wachsen nicht abgesondert auf und schon gar nicht irgendwo im Dunkeln, sondern sie haben stets Kontakt zu uns und anderen Menschen in unserer Umgebung und unter unserer Aufsicht auch zu den anderen Hunden. Bei der Abgabe haben sie schon die ersten Gänge mit Halsband und Leine erlebt und den einen oder anderen Trick gelernt. 😉 Dabei folgen wir keinem wie immer gearteten Programm, sondern unserem Herzen und unserer Vernunft.
Diesen Einsatz wollen wir honoriert wissen und hoffen auf Ihr Verständnis.
Überlegen Sie, was es Ihnen wert ist, einen gesunden, gut sozialisierten Welpen zu übernehmen! Sie werden erleben, dass alle für einen Hund anfallenden Kosten, angefangen bei der Erstausstattung über die Futterkosten, die gesundheitliche Vorsorge, die Ausbildung durch einen Hundetrainer bis hin zu den Veränderungen, die ein Hund in ihr Leben bringt, den Preis des Welpen weit übersteigen wird.