Nach der sorgfältigen Auswahl der Elterntiere und der Betreuung der Mutter während der Trächtigkeit und der Geburt ist die Aufzucht der Welpen eine sehr aufwändige Tätigkeit. Wer einen Welpen von einem verantwortungsvollen Züchter übernimmt, erwartet selbstverständlich, dass er keine Wundertüte bekommt, sondern ein junges Tier, dass so ist, wie man es von der Rasse erwartet. Außerdem sollte der Welpe in den ersten Monaten seines Lebens gut sozialisiert und an möglichst vieles gewöhnt worden sein, das ihm in seinem zukünftigen Zuhause begegnen könnte.
Unsere Welpen werden im Haus geboren, und zwar im Obergeschoss, wo wir schlafen. Dort verbringen sie die ersten drei bis vier Wochen ihres Lebens gemeinsam mit ihrer Mama. Sie sind (auch dank Babyfon-Technologie) ständig überwacht, und ihre Mama hat so die Möglichkeit, sich auch außerhalb der Wurfbox aufzuhalten und dabei die Kleinen im Blick zu behalten und sich zu melden, wenn sie mal hinauswill, z.B. um sich zu lösen oder sich auch mal die Beine zu vertreten.
Wir haben zwei Wurfboxen, die annähernd baugleich sind. Das Zimmer ist hell und freundlich und gemütlich eingerichtet (außerhalb der Babyphase der Welpen dient es als Gästezimmer). Das ist schon deshalb wichtig, weil in der ersten Zeit immer einer von uns im Wurfzimmer schläft, damit sich die Mutterhündin sicher fühlt.
Wenn die Kleinen anfangen, aus der Wurfkiste zu klettern, ist es Zeit für den Umzug ins Welpenzimmer im Erdgeschoss. Dieser Umzug erfolgt meist in Etappen und bei schönem Wetter zeitgleich mit den ersten Aufenthalten im Welpengehege im Garten.
Im Welpenzimmer befindet sich eine große Transportbox, ein Schlafplatz und eine wechselnde Auswahl an Decken, Teppichen und Spielsachen. Die Konstruktion von Tischchen und Stuhl sichert der Mutterhündin freien Zugang aber auch eine räumliche Trennung. Schon in dieser Phase schätzt die Hündin es, sich zurückziehen und auf dem Sofa schlafen zu können und die Kleinen trotzdem im Blick zu haben. Sie hat auch die Möglichkeit, das Zimmer zu verlassen. Auch hier hilft Babyfon-Technologie, die Hündin zu unterstützen.
Sauberkeit ist das A und O, zumal die Kleinen ja auch daran gewöhnt werden müssen, sich sauber zu halten. Alle Decken und Bezüge und das Spielzeug werden täglich gewechselt und gründlich gewaschen und der Boden nach Bedarf, d.h. mehrmals täglich geputzt. Wer Welpen aufzieht, muss sich darüber im Klaren sein, dass man das Welpenzimmer mindestens sechs Wochen lang jeden Tag von beachtlichen Mengen an Urin und Kot reinigt.
Im Garten steht den Welpen ein mobiles Gehege zur Verfügung, das nach Bedarf vergrößert werden kann. Auch hier gibt es eine Hundebox, Welpentunnel und die beliebten Laubsäcke aus Gewebe, Sandmuscheln mit dem beliebten Bällebad, Wasser und unterschiedlichen Materialien zum Spielen, ein Sonnenschirm und eine Hundehütte.
Hier verbringen die Kleinen die meiste Zeit des Tages, solange es trocken ist. Mama ist meist bei ihnen, bekommt aber ausreichend Gelegenheit, sich zurückzuziehen, um auszuruhen und ihre Kleinen von draußen zu beobachten.
In der kälteren Jahreshälfte befindet sich das Gehege auf der überdachten Terrasse und im angrenzenden Gartenteil, damit die Kleinen etwas geschützter sind und trotzdem im Freien.
In dieser Zeit lernen sie auch unsere anderen Hunde kennen und oft auch frühere Nachzuchten, die uns gelegentlich besuchen. Und wenn die Welpenzeit vorbei ist, muss die Wiese sich von den Strapazen erst einmal gründlich erholen. 😀
Außerdem ist dies die Zeit der ersten Spaziergänge in der Umgebung. Die Welpen lernen Halsband und Leine kennen, besuchen die Hühner in der Nachbarschafft und begegnen fremden Menschen und Hunden oder gar einem ratternden Traktor.
In den beiden letzten Wochen ihrer regulären Zeit bei uns sind die Welpen auch oft mit einigen erwachsenen Hunden im großen Auslauf, wo sie unter Aufsicht ihr Sozialverhalten üben, aber auch nach Herzenslust toben und buddeln können.
Wenn die Welpen acht Wochen alt sind, werden sie in unserer Tierklinik gründlich untersucht, sie werden geschipt und erhalten die erste Schutzimpfung gegen Leptospirose, Parvovirose, Hepatitis, Staupe und Zwingerhusten, dazu ihren EU_Heimtierausweis. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Welpen mindestens zweimal entwurmt, ein weiteres Mal dann zwei Tage nach dem Impftermin. Wir lassen bei diesem Termin auch die Hündin gründlich durchchecken.
Nach dem Impftermin erfolgt die Wurfabnahme durch einen Zuchtwart unseres Clubs. Dabei werden die Welpen und die Hündin begutachtet und Zuchtanlagen und alle Unterlagen kontrolliert. Erst nach diesem Termin dürfen die Welpen zu ihren neuen Familien umziehen.
Und dann vermissen wir sie sehr, wie wir alle Welpen vor ihnen vermissen, die wir abgegeben haben, und wir sind überglücklich, wann immer wir einen wiedersehen.